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Kabale und Liebe

© Foto: Lidia Melnikova
von Friedrich Schiller

Luise liebt Ferdinand und Ferdinand liebt Luise. Doch so einfach ist es nicht. Denn beide sind die Kinder ihrer Eltern. Und die haben Pläne, was aus ihren Nachkommen werden soll. Ferdinands Vater, der Präsident, will seinen Sohn mit Lady Milford, der Geliebten des Herzogs, verheiraten, zum eigenen Vorteil versteht sich. Luises Vater will nicht, dass sich seine Tochter mit einem Adeligen einlässt. Des Präsidenten Sekretär Wurm soll die Liebenden entzweien und wittert so seine Chance, als Bürgerlicher am Hof aufzusteigen. Also setzt er im Auftrag des Präsidenten die titelgebende Kabale in Gang. Er lässt Luises Vater verhaften und verspricht Luise dessen Freilassung, wenn sie einen fingierten Liebesbrief an Hofmarschall von Kalb schreibt. Diesen spielt er Ferdinand zu. Das Unglück nimmt seinen Lauf …

Schillers berühmtes, am 13. April 1784 uraufgeführtes Stück spielt in einer Welt, in der zwar die alten gesellschaftlichen Regeln noch als äußeres Gewand sichtbar sind, aber nichts mehr im Gleichgewicht ist. Die Adeligen sind nicht «edel», sondern selbstsüchtig und korrupt, und das Bürgertum ist eine Klasse ohne echtes Selbstbewusstsein, deren Vertreter ihr Leben dem Aufstieg opfern. Echte Zuneigung oder wirkliche Loyalität findet man hier nicht. Eine Gesellschaft, in der die Jagd nach dem eigenen Vorteil nur noch zweckgebundene Allianzen auf Zeit hervorbringt, ist dem Untergang geweiht. Und die Liebe? Ist sie stark genug als Gegengewicht?

13.06.2021
Stadttheater Bremerhaven, Kleines Haus | Theodor-Heuss-Platz | 27568 Bremerhaven
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