Nach einer gewonnenen Schlacht wird dem Feldherrn Macbeth von Hexen prophezeit, dass er König von Schottland sein werde. Angestachelt von den Einflüsterungen seiner Frau geht Macbeth mit blutiger Gewalt über Leichen, auf dass die Vorhersage sich erfülle. Zunehmend kommen Schuldgefühle auf, die die Macbeths in Wahnvorstellungen treiben. Sie werden Opfer ihres eigenen Machthungers.
«Das Sujet der Oper ist weder politisch noch religiös: Es ist fantastisch», schreibt Giuseppe Verdi über seine 1847 uraufgeführte Oper, mit der er Neuland betritt auf der Schwelle vom romantischen zum realistischen Musiktheater. Mit einer ausdifferenzierten Musiksprache, expressiven Arien und Duetten sowie monumentalen Chören sprengt Verdi die traditionellen Formen zugunsten eines wahrhaftigen musikalischen Ausdrucks, der gnadenlos die psychischen Zustände der Figuren spiegelt. Verdi konzentriert sich, mit den Hexen als zentrale dritte Figur, auf die Schattenseiten der menschlichen Seele und beschreibt die abgründigen Leidenschaften, mit denen die Macbeths alle und alles um sich der Zerstörung preisgeben.